Medienobservationen Newsletter 05.09.2017

Rabea Conrad conradrabea at gmail.com
Di Sep 5 12:22:10 CEST 2017


Liebe Abonnentinnen und Abonnenten,


Die Medienobservationen haben neue Beiträge veröffentlicht:

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Victoria Steiner


Der deutsche Weste(r)n. Zu Valeska Grisebachs WESTERN (2017) - unter anderem





*Valeska Grisebachs Film WESTERN verweist bereits mit seinem Titel auf ein
amerikanisches Genre, das zunächst wenig mit dem deutschen Kino gemein zu
haben scheint. Wenn man diesen Titel als Hinweis versteht, diesem nachgeht
und einen Rückblick in die Geschichte des deutschen Films macht, dann zeigt
sich, dass zwischen amerikanischem und deutschem Western eine Beziehung
besteht, die weiter zurückreicht, als man vielleicht vermuten mag. Dabei
nutzt der deutsche Film ein amerikanisches Genre, das von Grenzen und dem
Weg vom Osten in den Westen erzählt, nicht nur um die eigene innerdeutsche
Grenze zu verhandeln, sondern letztlich auch, um den deutschen Film von
Deutschland zu entfremden und in der Konsequenz seine „Deutschlandbilder“
neu zu schreiben.*



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Oliver Jahraus


David Lynch: Die Transzendenz des Rätsels und des Verbrechens





*Die Verrätselungsstrategien, die David Lynch in seinen Filmen und in der
Serie Twin Peaks, zuletzt in der dritten Staffel The Return umsetzt, mögen
zwar den Zuschauer in eine lustvolle oder frustrierende hermeneutische
Sackgasse führen, dennoch beruhen sie auf einem überschaubaren Set an
Bausteinen, die sich transparent machen und analysieren lassen. Die
folgenden Überlegungen führen einige Bausteine vor, kontextualisieren sie
und fokussieren mit ihnen den narratologischen und ideologischen Kern des
Lynch- bzw. Twin-Peaks-Universums.*


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Oliver Jahraus


'Plädoyer für die Todesstrafe' - ein Gesetz der Fernsehserie?





*Die folgenden Überlegungen plädieren eben gerade nicht für die
Todesstrafe, sondern untersuchen ein bestimmtes Muster von Storytelling,
narrative Strukturen, die mit ihnen verbundenen Strategien der
Normvermittlung und deren ideologische Implikationen im audiovisuellen
Polizei- und Detektivgenre. Im Blickpunkt steht dabei eine bestimmte Art
und Weise, Konflikte radikaler zu entfalten, bei der Polizisten oder
Detektive (zumeist Männerfiguren, gelegentlich aber auch Frauenfiguren)
entweder nicht mehr die Möglichkeit haben, den Verbrecher der Justiz zu
übergeben, oder aber dieses Vorgehen sich als die schlechtere Option
darstellt, und stattdessen entweder ein Kampf auf Leben und Tod stattfindet
oder es besser gewesen wäre, den Verbrecher – in einem Akt von Lynchjustiz
– selbst zu töten.*


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Über Anregungen oder Kritik freuen wir uns: redaktion at medienobservationen.de

mit herzlichen Grüßen,
Oliver Jahraus, Stephan Packard, Bernd Scheffer
& Redaktion Medienobservationen
(München, 05.09.2017)
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Medienobservationen - Der andere Blick

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D-80799 München

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