Medienobservationen-Newsletter 08.10.2018

Redaktion der Medienobservationen redaktion at medienobservationen.de
Mo Okt 8 11:57:41 CEST 2018


 

Liebe Abonnentinnen und Abonnenten, 

Die Medienobservationen haben einen neuen Beitrag veröffentlicht: 

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SONDERAUSGABE 

Iuditha Balint, Markus Engelns & Rolf Parr (Hgg.): 

_Realismus und Ökonomie [1]_ 

Die von Iuditha Balint, Markus Engelns und Rolf Parr herausgegebene
Sonderausgabe nimmt die Verzahnung des Ökonomischen und des Realismus in
den Blick. 

Realismus und Ökonomie stehen spätestens seit der Finanzkrise von
2008ff. in einem prekären Verhältnis zueinander. Semantische Analogien
sind zwar während und nach der Finanzkrise virulent, sie sind aber weder
auf diesen Zeitraum, noch auf diesen Gegenstand begrenzt. Nicht erst in
Zeiten digital-mediatisierter Welten gibt es ein Bedürfnis nach physisch
erfahrbarer Realität; nach einer ‚Erdung in der Elementarkultur'. Auch
wenn lediglich Realitätseffekte erzeugt werden, stellen viele mediale
Produkte Bindeglieder zwischen den de facto anzutreffenden
elementar-kulturellen Praktiken und verschiedenen Medien dar. 

Jenseits einfacher Gegenüberstellungen von Pragmatismus und einer
unkontrollierter Ökonomie, die sich jenseits von Warenströmen längst
verselbständigt hat, geht es in diesem Schwerpunkt darum, zu zeigen, wie
aus medialen Kontexten heraus und zugleich durch Rückgriff auf eine
pragmatisch und als Verfahren verstandene Ökonomie ‚Erdung' durch
Effekte des Realistischen evoziert wird, und zwar ohne dazu auf die
‚empirische Realität' zugreifen zu können. Das bedeutet, ‚Realismus' als
eine Sammlung medial vermittelter Zeichen zu verstehen, die nicht auf
eine außermediale bzw. außerdiskursive Wirklichkeit verweisen (müssen),
sondern Realitätseffekte in relativer Unabhängigkeit von der empirischen
Realität erzeugen. 

Die Ökonomie erweist sich dabei als besonders geeigneter Konstrukteur
von Effekten des Realistischen: Als mindestens ebenso psychologisches
wie mathematisches Planspiel ist sie nämlich ein System, das sich seines
eigenen Status durch Simulationen vergewissert. Es verrechnet abstrakte
Entitäten gegeneinander, um am Ende positiv oder negativ bilanzieren zu
können. Einen Bezug zu den Bereichen außerhalb ihrer selbst erhält sie
vor allem dadurch, dass ihre Regeln zuweilen auf die Realität übertragen
werden. 

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Über Anregungen oder Kritik freuen wir uns:
redaktion at medienobservationen.de

mit herzlichen Grüßen,
Oliver Jahraus, Stephan Packard, Bernd Scheffer
& Redaktion Medienobservationen
(München, 08.10.2018)
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